Wandel in der Schmerztherapie

Einiges hat sich in den letzten Jahren in der Schmerztherapie verändert. Die Anzahl der erfahrenen Schmerztherapeuten hat sich deutlich erhöht. Vielen Schmerzpatienten / Schmerzpatientinnen wird wirksam geholfen, denn die für jeden Patienten / jede Patientin individuell zugeschnittene Schmerztherapie gewinnt immer grössere Bedeutung und führt zu guten Ergebnissen.

Veröffentlichungsdatum: | 1 Minuten Lesedauer

Einiges hat sich in den letzten Jahren in der Schmerztherapie verändert. Die Anzahl der erfahrenen Schmerztherapeuten hat sich deutlich erhöht. Vielen Schmerzpatienten / Schmerzpatientinnen wird wirksam geholfen, denn die für jeden Patienten / jede Patientin individuell zugeschnittene Schmerztherapie gewinnt immer grössere Bedeutung und führt zu guten Ergebnissen. Dennoch ist eine rundum zufriedenstellende Schmerzbehandlung für alle Patienten / Patientinnen noch nicht erreicht. Um Schmerz effektiv lindern zu können, muss er noch gezielter und individueller therapiert werden als es bisher der Fall ist.

Um eine effektive Schmerzbehandlung zu erreichen, sollten mehrere Faktoren berücksichtigt werden. Hierbei wird nicht nur zwischen der Schmerzdauer, wie akuter und chronischer Schmerz unterschieden, sondern auch die Schmerzstärke und der Ursprung des Schmerzes. Neue Erkenntnisse in der Schmerzforschung haben gezeigt, dass die Art des Schmerzes eine zunehmende Bedeutung hat. Die Unterscheidung zwischen Rezeptorschmerz, Nervenschmerz, dem noziplastischen (dysfunktionalen) Schmerz und gemischten Schmerz ermöglicht es Ihrem Arzt / Ihrer Ärztin Ihre Schmerzen gezielter behandeln zu können.

Eine effektive Schmerztherapie sollte die folgenden Schmerzcharakteristika berücksichtigen:

  • akuter oder chronischer Schmerz
  • Schmerzstärke
  • Rezeptorschmerz, Nervenschmerz oder gemischter Schmerz
  • Noziplastischer (dysfunktionaler) Schmerz

Betäubungsmittel – sprechen Sie mit Ihrem Arzt / Ihrer Ärztin

Einige Opioide – insbesondere die stark wirksamen – unterliegen dem Betäubungsmittelgesetz (Schweiz: BetmG - Deutschland: BtMG) / Suchtmittelgesetz (SMG, Österreich). Der Grund liegt in dem sogenannten »Sucht- und Missbrauchspotenzial« dieser Substanzen. Sie werden auf besonderen Rezepten verordnet.

Das Betäubungsmittelgesetz / Suchtmittelgesetz klärt alle auftretenden und rechtlichen Fragen, die im Zusammenhang mit Betäubungsmitteln / Suchtmitteln auftreten. Hier ist festgelegt, was genau als Betäubungsmittel / Suchtmittel gilt und welche Bestimmungen im In- und Ausland eingehalten werden müssen.

Ihr Arzt / Ihre Ärztin wird Ihnen ggf. Opioide in einer auf Sie zugeschnittene Dosierung verschreiben, da hier besondere Verordnungsregeln gelten. Diese dienen dem Schutz vor Missbrauch aufgrund falscher Anwendung. Wird die Schmerztherapie beendet, weil die Ursache Ihrer Schmerzen verschwunden ist, wird dies »ausschleichend « therapiert: Ihr Arzt / Ihre Ärztin wird die Dosierung schrittweise reduzieren. So kann der Körper sich langsam wieder an das Leben ohne Schmerzmedikament gewöhnen.

Viele Medikamente können die Fahrtauglichkeit einschränken. Besonders zu Beginn der Schmerztherapie. Wenn Sie Fragen zu Ihrer Fahrtauglichkeit haben, sprechen Sie darüber mit Ihrem Arzt / Ihrer Ärztin.

Was zusätzlich hilft

Die Behandlung von Schmerzen setzt sich aus verschiedenen Bausteinen zusammen. Ergänzend zu Ihrer medikamentösen Schmerztherapie werden üblicherweise weitere begleitende und unterstützende Massnahmen angewendet. Sie runden die Gesamttherapie ab. Einige der bewährten alternativen Therapien stellen wir hier vor. Besprechen Sie mit Ihrem Arzt / Ihrer Ärztin, welche für Sie geeignet sind.

Transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS)

Diese Methode aktiviert die Nervenbahnen mit einer Gegenstimulation zum Schmerz. Elektrische Impulse reizen die Hautnerven und können so das Schmerzempfinden verringern. Die kleinen tragbaren Elektrostimulatoren werden verordnet und können vom Patienten / von der Patientin selbst angewandt werden.

Akupunktur

An besonderen Punkten im Körper, so genannten Meridianen, setzen Ärzte / Ärztinnen Nadeln, die die Selbstheilungskräfte stimulieren. Die Behandlung wirkt in der Regel erst nach einigen Sitzungen.

Akupressur

Durch Drücken, Kneten und Reiben können Sie selbst die Akupunkturpunkte stimulieren. Dieser sanfte Druck auf verschiedene Hautareale führt zur Schmerzlinderung. Besprechen Sie mit einem Therapeuten / einer Therapeutin, welche Punkte für Sie geeignet sind.

Physiotherapie (Krankengymnastik)

Bei Gelenk- und Wirbelsäulenschmerzen, Rheuma, Osteoporose, aber auch bei Krebs- oder Nervenschmerzen helfen Übungen den Bewegungsapparat zu stärken, stabilisieren und/oder mobilisieren.

Chirotherapie oder manuelle Medizin

Bei dieser Behandlungsart können zum Beispiel Gelenkblockierungen manchmal schon durch einige spezielle Handgriffe dauerhaft beseitigt werden.

Örtliche Betäubung

Die Betäubung (Lokalanästhesie) hat zum Ziel, z.B. bei Bandscheibenvorfällen die versorgende Nervenleitung für eine gewisse Zeit auszuschalten. Häufig dient sie zudem der Abklärung, ob der betäubte Nerv wirklich der Auslöser der Schmerzen ist.

Entspannungstherapien

Sie beeinflussen die Art der Wahrnehmung des Schmerzes. Achtsamkeitsbasierte Progressive Muskelentspannung (PMR), Mindfulness based Stress Reduction (MBSR), Autogenes Training, Yoga, Meditation, aber auch Musik- oder Kunsttherapie helfen dabei, besser mit Schmerzen umzugehen.

Psychotherapien

Durch Psychotherapien lernen Sie z.B. Ihren Körper neu wahrzunehmen oder durch Gedanken- und Gefühlskontrolle den Schmerz in seine Grenzen zu verweisen. Verhaltenstherapie wird bei der Schmerzbehandlung am häufigsten eingesetzt.

Hinweis für Leserinnen & Leser

Die auf dieser Website enthaltenen Informationen zu Gesundheitsthemen dienen ausschließlich Informationszwecken. Sie ersetzen nicht das Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt!

M-N/A-DE-10-24-0119

Wie bewerten Sie den Inhalt?